Mittwoch, 4. Januar 2006

14. Dezember 2005

Ajanta!

Im Unterricht versucht man sich Dinge zu merken, die man meist gar nicht versteht. Es ist eine Art Fertigungsunterricht, d.h. "rechts rein, links wieder raus" >> Ajanta. Bei unserer "Ajanta" Unterrichtsform wird etwas nachgemacht/ nachgesagt ohne den Inhalt wirklich zu verstehen und zu hinterfragen. Die Schüler haben so herzlich wenig vom Unterricht, den man nicht gerade erfolgreich nennen kann.

Neben dem Fertigungsunterricht, der überwiegend frontal abghalten wird (nicht das ich zwangsläufig etwas gegen Frontalunterricht hätte... kommt auf die Durchführung an...), gibt es noch andere Unterrichtsformen:
- analytischer (zerlegen, zergliedern, untersuchen) Unterricht
- experimenteller (versuchen, beweisen, prüfen) Unterricht
- emotionaler unterricht

Welcher Unterricht ist nun am besten durchzuführen?
Hierzu ein Auszug aus:
http://www.anwalt-des-kindes.bildung-rp.de/empfehlung18.html:

"Offenbar gibt es nicht "die" richtige Methode für alle Fälle, die durchgängig einsetzbar wäre; denn keine Methode ist richtig und gut an sich. Das gilt für Gruppenunterricht wie für Lehrerdarbietung, für Projektunterricht wie für fragend-entwickelnde Verfahren, für Rollenspiel wie für Freiarbeit, für computergestützten Unterricht usw.


Wenn sich gegenwärtig hier und da auch Begeisterung für entdeckende oder offene Unterrichtsformen zeigt, so beherrschen doch frontale Vorgehensweisen noch immer die Alltagspraxis.


Auch wenn die Ziele des Unterrichts sorgfältig bedacht worden sind, ist die Frage nach der Methode, die einen guten Unterricht fördert (Methode hier wörtlich als Weg verstanden, was die Aktion, die unterrichtliche Vorgehensweise einschließt – ebenso wie spezielle Verfahren und Formen) zu stellen; denn – Methoden ergeben sich nur sehr begrenzt aus Zielen. Es gibt nicht nur in der Regel mehrere geeignete Vorgehensweisen, ein Ziel zu erreichen, unter denen es abzuwägen gilt. Andererseits ist aber auch zu bedenken, dass manche Methoden der Unterrichtsintention direkt zuwider laufen können.


Neben den Unterrichtsinhalten und Zielen sind es insbesondere die Ausgangslage, die Disposition der Schülerschaft und nicht zuletzt die äußeren Unterrichtsbedingungen einschließlich situativer Momente, die es bei der Methodenwahl ins Auge zu fassen gilt.

Methodische Differenzierung gemäß den Unterrichtszielen

Die Unterrichtsziele erfordern teils lineare Lernprozesse (z. B. Vokabellernen), teils Denkprozesse analytischer, kritischer, komplexer Art (z. B. zur Gewinnung historischer Einsichten), teils sorgfältige Aufnahme (z. B. bei biologischen Forschungsergebnissen), teils selbständige Urteilsbildung (z. B. bei Auseinandersetzung mit politischen, sozialen oder anderen Tagesfragen), teils wissenschaftliche Nachforschung (z. B. im Rahmen von Untersuchungsprojekten), teils kursmäßiges Voranschreiten (z. B. bei bestimmten mathematischen Sachverhalten), teils gemeinsame Prozesse (z. B. bei der Begegnung mit Kunstwerken, Sportwettkämpfen), teils individuelle Auseinandersetzung (z. B. bei ethischen Fragen).


Auch hinsichtlich der verschiedenen Unterrichtsphasen der Hinführung, der Vorbereitung, der Erarbeitung, der Vertiefung, der Befestigung und Gestaltung können sich manche Vorgehensweisen geradezu verbieten – andere dagegen besonders empfehlen.

Das gilt grundsätzlich hinsichtlich der angestrebten Kompetenzen. Geht es z. B. um die Förderung eigenständiger Denkprozesse oder demokratischer Lebensformen, ist ein darbietend-vorschreibender Unterricht alles andere als geeignet.


Bereits angesichts der unterschiedlichen Unterrichtsziele und -phasen bedarf es also einer differenzierten Auswahl der Methoden."

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